Das ist mein vierter Rundbrief, in dem ich von den ersten Wochen an Bord der MV LOGOS HOPE berichte. Wie bereits im letzten Rundbrief angemerkt, bin ich nun seit dem 19.09.2018 an Bord.
Ich möchte jedoch noch etwas voranstellen, das wie ich meine nicht unerheblich für meine Arbeit an Bord ist. Vier Tage bevor wir letztendlich an Bord gingen, bekamen wir die Nachricht, in welchen Departements wir arbeiten werden. Bis zu diesem Zeitpunkt, war es nicht zu 100% sicher, ob wir unserem Wunschdepartment zugewiesen werden. Auch für mich war das so. Mit anderen Worten, es war nicht sicher ob ich tatsächlich als IT-Technician (siehe 1. Rundbrief) arbeiten würde, da es noch zwei weitere Bewerber für diese Stelle gab. Dabei kam ich ins Grübeln und haderte etwas mit dem Gedanken, was ich denn euch erzählen oder erklären soll, falls ich nicht ins IT-Team komme. Also erwuchs in mir eine gewisse Spannung die erst nachließ, als wir die Briefumschläge öffneten, die uns überreicht wurden und in denen unser Arbeitsplatz stand.
In den Tagen zuvor aber, übergab ich diese Sache Gott. Ich wollte nicht, dass es meine Entscheidung ist und speziell um diese Arbeitsstelle zu bitten. Denn ich war (und bin) der Überzeugung, dass mich Gott genau an die Stelle bringt, an der Er mich haben und einsetzen möchte. Also dachte ich mir, egal was passiert und egal wo ich hinkomme, Gott wird dabei und mit mir sein und ich will Gottes Willen folgen.
Nun möchte ich noch mehr auf das eigentliche Schiffsleben eingehen:
- Arbeitsablauf: Wir arbeiten alle nach einem festgelegten Schema (je nach Department). Sechs Tage der Woche sind Arbeitstage, wovon einer davon ein C-Day (dazu später) ist. Zum Entspannen und für diverse andere Aktivitäten außerhalb des Schiffes, dient der Off-Day.
- Schiffsfamilien: Während unserer Zeit in Guatemala wurden wir Schiffsfamilien zugewiesen. Das sind meist verheiratete Ehepaare, die uns als „Kinder“ haben. Dazu gibt es ein wöchentliches „Shipsfamilydinner“ – ein Abendessen im Kreise unserer Schiffsfamilie. Anschließend an das Abendessen tauschen wir uns als Familie untereinander über die letzte Woche aus. Das ist immer eine sehr besondere Zeit, die ich sehr schätze.
- C-Days: Die sogenannten C-Days (Connect-Days) sind dazu da, um mit den Menschen in den jeweiligen Ländern in Kontakt zu treten. Das kann alle möglichen Formen annehmen.
Manchmal bleibt man an Bord, um mit den Menschen hier an Bord in Verbindung zu treten. Manchmal fahren wir zu Krankenhäusern, Altenheime, Kinderkliniken, Gefängnisse oder auch Kirchen. Dazu gibt es auch ganz unterschiedliche Möglichkeiten Leuten zu helfen oder ihnen zu dienen. Dazu werde ich voraussichtlich im nächsten Rundbrief näher eingehen. - Gym auf Deck 1 und Deck 9: Wir haben auch Trainingsbereiche mit diversen Geräten. Meist bin ich abends auf Deck 1 (im Underground-Gym) zu finden, wo ich mich am Ergometer und an Hanteln austobe. Das mache ich gut vier bis fünfmal pro Woche und schaffe so einen recht guten Ausgleich zum ansonsten bewegungsarmen Arbeitstag.
- Passiongroups: Die Passiongroups (Mime, Drama, diverse Tanzgruppen und viele andere Arten) sind von Crew-Mitgliedern geleitete Gruppen zu unterschiedlichsten Interessensbereichen.