Das „Friedens-Kind“

Das Buch mit dem gleichnamigen Titel von Don Richardson schildert den Weg zweier verfeindeter Stämme auf Neuguinea zueinander. In ihrer Stammeskultur war tückischer Verrat die höchste Tugend. Wie sollte man einander vertrauen können auf dieser Grundlage? Auf welche Weise konnten sie miteinander befriedet werden? Für den Missionar Richardson stellte sich zudem die große Frage: Wie kann man die frohe Botschaft des Friedens-Kindes Jesu sagen, wenn in der Stammeskultur der Verräter Judas Mittelpunkt der Bewunderung ist?

Nun gab es in dieser Kultur eine Möglichkeit, im Frieden mit den Nachbarstämmen zu leben: „Wenn ein Mann wirklich seinen eigenen Sohn seinen Feinden übergab, dann konnte man diesem Mann trauen!“ Das war der einzige Weg, um Frieden zu machen.

Genau das hat Gott getan. Er hat seinen eigenen und einzigen Sohn in die Hände der Menschheit gelegt. Deswegen können wir Gott trauen! Genauso wie den Menschen im Stamm der Sawi ist es auch uns unmöglich, Frieden zu halten ohne ein Friedens-Kind.

Denn „er, Jesus Christus, ist unser Friede“ (Epheser 2,14)!

(Diesen Text stammt von Lutz Kettwig und wurde einer früheren Ausgabe des „Neukirchner Kalenders“ entnommen).

Hoffen – kavah …

Unfromme Gedanken über christliche Spiritualität: hoffen – kavah…
Was oder worauf hoffst du? Kann Hoffnung mehr sein als nur eine ungewisse, vage Sache? Passen Hoffnung und Gewissheit überhaupt zusammen?

Die Stimme des Königs

In einer Erzählung von Max Lucado schlagen sich drei edle Ritter und ihre Begleiter durch einen dunklen, unheimlichen Wald, um zum Schloss des Königs zu gelangen. In diesem Wald hausen die Hoffnungslosen. Sie versuchen alles, um die Wanderer in die Irre zu führen. Aber deren Orientierung ist das Lied des Königs. Nur er und sein Sohn spielen es auf einer ganz besonderen Flöte. Dreimal täglich ertönt nun die Melodie vom Schloss her und weist den Edlen den Weg. Aber gleichzeitig hallt der Wald von tausend ähnlichen Melodien wider, mit denen die Hoffnungslosen den König imitieren. Nur einer kommt schließlich ans Ziel: der Weiseste, der sich als Begleiter den Königssohn selbst ausgesucht hat. Von ihm lernt er das Lied des Königs so gut, dass er es aus tausenden falschen Flöten heraushört. Und nur das Hinhören auf diese vertraute Melodie brachte ihn ans Ziel, zum König selbst.

Es ist laut in unserer Welt. Viele Stimmen dringen an unser Ohr, lärmend und fordernd. Kein Wunder, dass so mancher nicht mehr hinhören will oder auch nicht mehr zuhören kann. So werden oftmals auch die leisen Töne der Stimme Gottes überhört und übertönt. Aber Gott lässt uns damit nicht alleine. In Markus 9,7 richtet Gott die Aufmerksamkeit der Jünger auf die wesentliche Stimme: „Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!“ Und von ihm hören wir nur gute und heilsame Worte, die unser Leben verändern können. In der persönlichen Glaubensbeziehung zu Jesus Christus können wir seine Stimme hören, egal wie laut es um uns herum oder sogar in uns sein mag. Diese Stimme begleitet uns gerade auch dann, wenn uns andere Stimmen entmutigen oder verwirren wollen. Das Hinhören auf seine Stimme, auf sein Wort, bringt uns ans Ziel. Jesus ist der Weg zum Vater, zu Gott.

(Diesen Text stammt von Lutz Kettwig und wurde einer früheren Ausgabe des „Neukirchner Kalenders“ entnommen).

Sei getrost und unverzagt

Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag, als mir die Verantwortung für die Arbeit von Schloss Klaus übertragen wurde. Damals stand ich vor einer großen Aufgabe und einer noch größeren Herausforderung. Mein Herz war verständlicherweise auch ein wenig verzagt.

Doch da schob mir jemand zum Schluss der Vollversammlung eine Karte mit einem humorvollen Bild zu: Darauf war ein kleiner Junge zu sehen, der einen riesigen Ziegenbock an der Leine führte. Oder führte der Ziegenbock den Jungen? Ich musste jedenfalls schmunzeln. Genauso fühlte ich mich jetzt, das passte wirklich in meine Situation.

Und das dazugehörige Wort aus Josua 1,7, das Gott seinem Diener Josua in einer ähnlichen Situation sagte, wurde mir Trost und Ermutigung zugleich: „Sei nur getrost und ganz unverzagt!“ Diese Worte waren Balsam für meine Seele. Aber so ist Gott: Wenn wir vor einer großen Herausforderung stehen, dann spricht er uns das zu, was wir uns selbst nicht sagen können.

Uns kann vieles verzagt machen. Wenn Krankheit uns bedroht, wenn es finanziell immer enger wird, wenn uns der Weg unserer Kinder Not macht, wenn wir nicht mehr ein noch aus wissen. Aber Gott hat eine frohe Botschaft für verzagte Herzen: Egal, was war oder was ist – sei getrost, fass neuen Mut. Egal, was ist oder was kommt – fürchte dich nicht, hab keine Angst. Denn ich bin bei dir. Ich verlasse dich nicht, verlass dich drauf!

(Dieser Text von Lutz Kettwig wurde einer früheren Ausgabe des „Neukirchner Kalenders“ entnommen).