Regeln, Rituale und Reviere entstressen uns und reduzieren Angst. Sie vermitteln uns Geborgenheit, Selbstvertrauen, Sicherheit und Zusammengehörigkeit. Diese „drei R“ gebe ich daher vielen meiner Patienten als Hilfe mit.
Das gilt nicht nur für Kinder in ergotherapeutischer Behandlung, sondern für uns alle. Und die „drei R“ wurden auch nicht von Ergotherapeuten erfunden, sondern von Gott selbst!
Die Bibel ist voll von Regeln für uns. Nicht damit wir beschränkt werden und nicht nur um das Zusammenleben zu erleichtern, sondern auch um uns Ruhe zu geben: Ein paar Sachen weniger, die wir Tag für Tag aushandeln, diskutieren, überlegen müssen. Ich weiß schon, was dran ist, kann mich auf meinen Tag besser einstellen. Und das beruhigt mich sehr.
Rituale sind wiederkehrende Handlungen. Auch da gibt es viele Beispiele in der Bibel und wir haben viele in unserem Alltag: Wie wir Feste feiern, Kuss beim Abschied, Gebet vor dem Essen….
Reviere sind Plätze und Räume, die klar abgegrenzt sind und wo auch vielleicht andere Regeln gelten. Gott hat seinem Volk ein Land gegeben und die Regeln in Israel waren klar anders als die der Völker rund herum. Er sagt zu uns: „Kommt zu mir, ich will euch Ruhe geben.“ Was für ein beruhigend schöner sicherer Platz in Seinen Armen! Ich liebe es, mir vorzustellen, wie ich auf seinem Schoß sitze, eingekuschelt in Seine Arme.
In einer Zeit, die schon sehr beängstigend ist, macht es Sinn die Regeln, Rituale und Reviere in der Familie zu prüfen, Altes abzuwerfen und Neues zu schaffen.
- regelmäßig aufstehen trotz Homeoffice oder Quarantäne
- Immer gleich Hände waschen, wenn man heimkommt
- Bewusst liebevoll miteinander umgehen
- Beim Frühstück die Losungen zu lesen (gibt es auch als App) oder einen Psalm
- tägliche Fürbitte einzuplanen
- gemeinsam ein Kapitel aus der Bibel lesen (wir machen das immer vor dem Schlafen gehen)
- Singen, Musizieren, Lobpreis hören
- Gemeinsam Mittagessen kochen
- Mittagessen mit Videotelefonie mit einem lieben Menschen
- Für drei Dinge danken. Im gemeinsamen Gebet, allein oder im Tagebuch. Besonders beruhigend am Abend
- Jede Woche einen Bibelvers lernen
- Reviere schaffen, wo man für eine bestimmte Zeit allein und ungestört sein darf. Papas Schreibplatz im Schlafzimmer, die geschlossene Tür des Teenagers, die Höhle des 6-Jährigen, die Badewannenzeit …
- Den Sonntag bewusst anders als die Wochentage gestalten. Es gibt eine Fülle von Predigten, Videos, Vorträgen im Internet (BibelTV, ERF, Youtube, ORF…). Wir können sie als Familie anhören, lesen oder vielleicht selbst eine Bibelarbeit machen.
- Wenn Sie allein sind, kann ja ein lieber Mensch vielleicht dieselbe Predigt hören und man redet dann drüber …
- Abendmahl feiern, ev. auch mit Video mit lieben Menschen (z.B. mit „Zoom“)
- Jeden Dienstag mit der Freundin am Telefon beten
- Hauskreis mit Video (auch dafür ist „Zoom“ toll geeignet)
Vielleicht behalten wir ja auch nach Corona manche dieser guten neuen Gewohnheiten.
Mit lieben Grüßen, Andrea Baaske