Unser Gehirn ist so flexibel, dass wir Wörter problemlos lesen können, auch wenn die Buchstaben durcheinander gemischt sind. Probiere es einfach aus und versuche, folgende zwei Sätze zu lesen:
„Es ist nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid. Wtihcig ist efnaich, dass der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid.“
Wahrscheinlich ist es dir problemlos gelungen: Es ist nicht wichtig, in welcher Reihenfolge die Buchstaben in einem Wort sind. Wichtig ist einfach, dass der erste und der letzte Buchstabe an der richtigen Position sind.
Dieses Phänomen wird manchmal als Ergebnis einer Studie verkauft, was nachweislich nicht stimmt. Es handelt sich um einen Hoax, also eine bewusste Falschmeldung im Internet. Tatsache ist jedoch, dass uns auch ohne Studie sehr deutlich wird, wie genial unser Gehirn arbeitet und Fehler ausbügeln kann. Wir lesen eben nicht Buchstaben für Buchstaben, sondern nehmen jeweils ganze Wörter wahr.
Dieses Phänomen hat mir geholfen, eine Aussage von Jesus Christus besser zu verstehen, von der wir mehrfach in der Bibel lesen: „Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“, sagt Jesus in Offenbarung 21,13.
Dort wo Wirren und Ungereimtheiten unser Leben durchziehen, dort wo wir Gott und uns selbst nicht mehr verstehen, dort will Jesus der Anfang und das Ende sein, der Erste und der Letzte. Er möchte die feste Konstante in unserem Leben sein. Es braucht Jesus, um unserem Leben die Bedeutung zu geben, die in den Höhen und Tiefen des Alltags oft nicht erkennbar ist.
Vielleicht hast du gerade den Eindruck, dass du manches in deinem Leben nicht mehr verstehst, oder es fällt dir schwer, Gott zu verstehen – dann darfst du dich einladen lassen, diese Wirren und Ungereimtheiten zwischen das A und O einzuordnen, indem du Jesus alles hinlegst und ihm sagst: Jesus, ich verstehe mich nicht mehr, ich verstehe die Welt um mich herum nicht mehr. Aber du verstehst sie, und mich. Ich will mein Leben und alle meine Lebensumstände bei dir einordnen, bei dir, der du der Erste bist und der Letzte.
In der Bibel finden wir nicht die Verheißung, dass Gott jedes Leid und jedes Problem von uns fernhält. Aber wir finden viele Verheißungen, dass Gott uns durchträgt, dass er uns der Erste und Letzte sein will, der unserem Leben Halt und Sinn gibt.
Diese Geschichte und die Gedanken dazu haben mich sehr angesprochen und haben mir besonders in dieser Coronazeit mit ihren Ausgrenzungen und Einengungen gut getan. Ja, in Gottes Armen können wir wirklich geborgen und ruhig Tag für Tag vorwärtsgehen. Danke Ralf für diese ermutigenden Worte!